Gert Ledig (laut standesamtlicher Eintragung Robert Gerhard Ledig), geboren am 4.11.1921 in Leipzig als Sohn eines Kaufmanns, besuchte in Wien, wo sein Vater lebte, und in Leipzig die Schule, darunter die Lehrklasse eines Pädagogenseminars. Nach seiner Schulentlassung 1936 nahm er in einer Schokoladenfabrik und in einem Elektrobetrieb verschiedene Gelegenheitsarbeiten an und absolvierte eine Ausbildung zum Elektrotechniker. In diesen Jahren prägten sich seine künstlerischen Interessen aus: Ledig unternahm erste Schreibversuche, besuchte eine Theaterschule und verfolgte eine Zeit lang den Plan, Regisseur zu werden. Mit 18 Jahren, kurz nach Kriegsbeginn, meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht. Es folgten Einsätze an der Westfront, wo er zum Unteroffizier befördert wurde, und ab 1941 an der Ostfront, u.a. vor Leningrad. Ledig galt bald als politisch unzuverlässig und wurde in eine Strafkompanie abkommandiert. Nach mehreren Verwundungen und einem Lazarettaufenthalt ließ er sich zum Schiffsbauingenieur ausbilden. Bis zum Ende des Kriegs war er für die Kriegsmarine tätig. 1945 trat er der westdeutschen KPD bei und arbeitete u.a. als Hausierer, Holzfäller, Gerüstbauer, Devotionalienhändler sowie als Betreiber eines Werbebüros. Ab 1951 stand er für zwei Jahre als Dolmetscher im Dienst der US-Armee, 1953 begann er zu schreiben. In kurzer Folge entstanden die drei Romane „Die Stalinorgel“ (1955), ...